Was für ein Tag...

Es gibt Tage im Fliegerleben, da fährt man ins Gelände und hat hohe Erwartungen, denn lt. Prognosen und auch Wolkenbild sieht es nach einem guten Flugtag aus und es gibt Tage, da fährt man ins Gelände und denkt, naja, mal sehen was der Tag so bringt und so ein Tag war gestern.

Gemeldet war: schwacher Wind aus Süd bis Südost, Cirren, ein paar Cumulus-Wolken und gegen Nachmittag sollte die Bewölkung zunehmen.

Leitsatz unserer Windenfahrer ;-) Danke Euch - Ihr macht einen Superjob...

Die Wolken sahen manchmal sehr merkwürdig aus...

Als ich gegen 12 Uhr in Oberhövels ankam, war gerade ein Freiflieger gestartet und der konnte sich sogar ein bisschen halten. Sollte es ein guter Tag werden, oder war es nur ein Moment, wo es gut ging? Lassen wir uns überraschen...

Zwei oder drei weitere Piloten konnten die trotz der Cirren vorhandene Thermik nutzen und Höhe aufbauen - in Oberhövels waren plötzlich zeitweilig 4 Piloten in der Luft, das hatten wir bisher sehr selten.

Als ich auf meinen Start gewartet habe, hatten wir leichten Rückenwind, dh. also keine optimalen Startbedingungen, aber der Höhenwind passte und auch an der Winde war der Wind gut, also musste ich ein bisschen schneller laufen, bin aber gut weggekommen. Nach dem Ausklinken konnte ich über der Winde noch ein bisschen Höhe tanken, aber dann war die Thermik weg, also wieder neu suchen - ab an die Waldkante, aber da war nichts... 150m über mir flog Kevin in einem Aufwind, den ich allerdings nicht finden konnte, so habe ich mich auf den Weg zum Landeplatz gemacht. Auf dem Weg dahin, fing das Vario langsaman zu piepsen und ich dachte, versuch mal Dein Glück und dreh ein und siehe da - es ging nach oben und immer weiter und weiter - was für eine Freude. Um mich herum waren immer noch 2 oder 3 Piloten an verschiedenen Stellen am Kreisen und ich war mir sicher - es ist ein guter Tag... :-)

Bei ca. 950m war Schluss, aber das war eine komfortable Höhe um mal ein wenig das Gelände zu erkunden. Ich flog über die Sieg und über frisch gepflügte Felder und frisch gemähte Wiesen - ich mag den Frühling. An einigen Stellen ging es wieder ein bisschen nach oben, aber nicht mehr so stark. Ich blieb in der Nähe der Schleppstrecke und war völlig fasziniert, über meinen mehr oder weniger ersten längeren Flug. Als mein Höhenpolster immer mehr schrumpfte, flog ich zurück zu den bekannten Thermikquellen, allerdings hatte ich leider kein Glück und stand nach einer reichlichen halben Stunde total happy über den geglückten Flug wieder am Boden.

alle weg...

Carlos, der kurz vor meiner Landung gestartet war, blieb dann noch über eine Stunde in der Luft -teilweise bei 1.500 m. Der Rest der Truppe ging Kaffee trinken, nachdem wir 2 Schlepps hatten, bei denen die Piloten nach 2 Minuten wieder am Boden standen. Die guteZeit war wohl vorbei...