Meine ersten Wettkampferfahrungen...

...naja, nicht ganz.
Aber fangen wir mal am Anfang an. Ich habe seit 2011 meine Fluglizenz und seit .... den B-Schein. Allerdings sind mir so richtig lange Streckenflüge bisher nicht so recht gelungen. Im Flachland ist es ja auch nicht ganz so einfach, wie in den Bergen. 
Also wie kommt man mal ein bisschen vom Startplatz weg und nimmt in Kauf, auch mal nicht am entsprechenden Landeplatz zu landen, sondern irgendwo auf einem Feld, oder einer Wiese.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten - einfach losfliegen, diverse Streckenflugkurse, Thermik-Trainings, oder Wettkämpfe.
Ich habe schon mir bei dem einem oder anderen Wettkampf ein Briefing mit angehört und auch die Analysen am Ende eines Wettkampftages.
Was mich bisher immer ein wenig abgeschreckt hat, war das Gewusel am Start und auch die Menge an Piloten in der Luft auf relativ engem Raum nach dem Start. 
Auf der anderen Seite hat man dann viele Thermikanzeiger und fliegt vielleicht auch mal da, wo man sonst nicht unbedingt hinfliegen würde.
Der DHV bietet eine sogenannte Newcomer Challenge an (Infos) - ein guter Einstieg, um mal ein bisschen Wettbewerbsluft zu schnuppern und eine Menge zu lernen.
Im März sind ein paar Freunde dafür nach Werfenweng gefahren, ich bin mitgefahren, um ein bisschen zu fliegen. Am Ende habe ich mich kurzentschlossen angemeldet, die EUR 20,00 Startgeld gezahlt und schon war ich dabei.
Das Ganze war aber recht schnell vorbei, da von 3 Tagen nur an 2 Tagen Flugwetter war. Ich fand das alles recht interessant und hab mich dann entschieden, das möchte ich nochmal machen. 
Also entschied ich mich, im Juli fahr ich nach Greifenburg. Aber allein? Birgit hat sich dann entschlossen, mich zu begleiten und auch beim Wettkampf mitzufliegen.

Am Montag Abend war Einschreibung, dh. Formalitäten (Haftungsausschluß etc.) und dann gab es auch noch ein kleines Briefing, wie der Wettkampf abläuft und danach haben sich alle mit  ihren GPS-Geräten beschäftigt, damit irgendwie die Flugaufgabe am nächsten Tag vernünftig programmiert werden kann.


Mit dem Bus zum Startplatz
Am Dienstag Morgen ging es im Reisebus zum oberen Startplatz auf der Emberger Alm - sowas hab ich auch noch nicht erlebt. :-)


Taskboard
Am Start gab es dann das Briefing für die Aufgabe. Dazu noch ein bisschen Wetter und dann ging es auch schon los. Einige Piloten waren recht zügig in der Luft, aber ich hab mir Zeit gelassen - mir ging es nicht darum, Erster zu werden, sondern ein bisschen fliegen - mit einer Aufgabe. Nach dem Start war ich relativ zeitnah im Startzylinder westlich vom Start - der nächste Wendepunkt lag noch ein Stück weiter in Richtung Westen. Also noch ein bisschen Höhe tanken und losgeflogen. Dabei kamen mir die ersten schon wieder entgegen auf dem Weg Richtung Osten zum zweiten Wendepunkt. Naja egal. Birgit sah ich zu diesem Zeitpunkt schon relativ weit unter mir und irgendwann flog sie Richtung Landplatz. Es war ganz schön zappelig in der Luft, was mir auch nicht unbedingt gefällt, aber ich wollte wenigsten zwei oder drei Wendepunkte schaffen.
Irgendwann signalisierte mein Tablet mir, dass ich den ersten Wendepunkt erreicht hatte, also umdrehen und nun Richtung Osten fliegen. Unterwegs wieder Höhe gemacht und dann Richtung zweiten Wendepunkt. Auch diesen habe ich irgendwann erreicht. Der dritte Wendepunkt lag wieder in Richtung Westen. Beim Briefing wurde gesagt, dass am Nachmittag mit Gewittern gerechnet werden muss, also immer schön die Wolken im Blick behalten, auch wenn die Veranstalter ggfs. das Rennen abbrechen, wenn die Bedingungen nicht mehr sicher sind.
In Richtung Westen hatten sich dann auch schon die ersten Wolkentürme aufgebaut, die aber noch weit weg waren. Der Wind aus West war schon etwas stärker, sodass es nur langsam in Richtung Wendepunkt ging und der Weg war noch weit. 
Die Wolken wuchsen immer weiter und somit entschied ich mich nach knapp 2 Stunden Flugzeit doch besser landen zu gehen. Der Landeplatz war gut erreichbar und kurz nachdem ich gelandet war, wurde das Rennen auch abgebrochen - also alles richtig gemacht.

Abends gab es dann ein Debriefing, bei dem die Aufgabe ausgewertet wurde und das Orga-Team um Mark Wensauer noch ein paar hilfreiche Tipps und Tricks zum Wettkampffliegen gegeben hat. 
Die weiteren Tage liefen ähnlich ab, nur das ich kaum noch Wendepunkte erreicht habe - irgendwie gelang es mir nicht mehr so recht, richtig Höhe zu machen und wenn doch, hab ich mich auf dem Weg zum Wendepunkt versenkt. Im Tal war es meist sehr stabil und wenn man zu tief war, gab es keinen Anschluß mehr nach oben.
Jeden Tag wurde leider das Rennen wegen Gewitter abgebrochen - schade, aber Sicherheit geht vor.
Diese Wolke sorgte u.a. für den Rennabbruch
An einem Abend gab es noch eine Grillparty, bei der auch Teilnehmer der gleichzeitig stattfindenden Drachenflieger-Challenge dabei waren. Es war wirklich interessant, sich auch mal mit Drachenfliegern zu unterhalten, wie die uns in der Luft und beim Landen wahrnehmen. Solche Gespräche kann ich nur empfehlen, auch wenn es hier nur noch relativ wenig Drachenflieger gibt, aber in den Bergen begegnet man denen doch ab und zu.


Es war für uns eine lehrreiche Woche. Ich werde das sicher irgendwann mal wieder machen, aber ich glaube Birgit nicht. Aber wer weiß ;-)




 



Kommentare

  1. Thomas Rosenstein31. Juli 2017 um 16:41

    Hallo Susi,

    respekt. War eine tolle Entscheidung von dir und von Birgit, sich mal ins Wettkampfgetümmel zu stürzen. Neben dem reichhaltigen Erfahrungsschatz gibt es ja meist auch noch richtig tolle Flugzeit. Prima, dass alles reibungslos verlaufen ist.

    Wettertechnisch lässt sich ja nichts mehr planen. Egal welche Veranstaltung, entweder passt es - oder halt nicht. Peter sagte mal, vor 10 Jahren wäre das noch planbarer gewesen.

    Greifenburg ist fliegerisch schon sehr genial. Und wenn man die Busfahrt schon überstanden hat, dann schreckt einen auch die Thermik nicht mehr xD

    Nächstes Jahr bin ich auch dabei!
    LG
    Thomas (R)

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